DeepSeek VS ChatGPT

KI-Chatbots sind im Jahr 2025 leistungsfähiger und populärer denn je.

OpenAIs ChatGPT war seit seiner Veröffentlichung 2022 der unangefochtene Spitzenreiter unter den KI-Textassistenten.

Doch mit DeepSeek, einem aufstrebenden Open-Source-KI-Chatbot aus China, bekommt ChatGPT ernstzunehmende Konkurrenz.

DeepSeek sorgte Anfang 2025 für Schlagzeilen, als es binnen kürzester Zeit die App-Charts stürmte und einen Börsenwertverlust von rund 1 Billion Dollar bei US-Tech-Aktien auslöste – ein „Wake-up Call“ für Silicon Valley, wie selbst prominente Stimmen anmerkten.

Warum also ist DeepSeek vs. ChatGPT der große Vergleich 2025? Beide Systeme treiben sich gegenseitig zu neuen Höchstleistungen und wetteifern um den Titel bester KI-Chatbot 2025.

In diesem Artikel beleuchten wir die Unterschiede und Stärken der beiden KI-Titanen – von ihrer Entstehung und Technologie bis hin zu Alltagstauglichkeit, Datenschutz und Kosten – um Ihnen bei der Wahl des passenden Chatbots zu helfen.

Überblick: Herkunft, Veröffentlichung und Lizenzen

ChatGPT stammt von der US-Firma OpenAI (gegründet 2015 in San Francisco) und wurde Ende 2022 der Öffentlichkeit vorgestellt.

Seitdem hat ChatGPT mehrere Entwicklungsstufen durchlaufen – von GPT-3.5 über GPT-4 (2023) bis zu aktuellen Varianten im Jahr 2025.

OpenAI betreibt ChatGPT als proprietären Dienst; das Modell selbst ist Closed Source und die Nutzung unterliegt den Nutzungsbedingungen von OpenAI.

Die Weiterentwicklung passiert hinter verschlossenen Türen, was jedoch durch umfassende Tests und Sicherheitsprüfungen flankiert wird.

Trotz der geschlossenen Natur hat ChatGPT durch zuverlässige Leistung und ständige Verbesserungen das Vertrauen einer breiten Nutzerbasis gewonnen.

DeepSeek dagegen ist ein Open-Source KI-Projekt aus China, entwickelt von dem 2023 gegründeten Startup DeepSeek-AI aus Hangzhou.

Anders als ChatGPT veröffentlicht DeepSeek seine Modelle offen: Die DeepSeek-Modelle sind Open Source und frei auf GitHub und HuggingFace verfügbar.

Die erste öffentliche Version (DeepSeek-V1) erschien Ende 2024; Anfang 2025 folgten DeepSeek-V3 als leistungsstarkes Basismodell und DeepSeek-R1 als spezialisiertes Reasoning-Modell für komplexe logische Aufgaben.

Diese offene Herangehensweise erlaubt der Community, das Modell einzusehen, weiterzuentwickeln und auch selbst zu hosten.

DeepSeek tritt somit als ChatGPT-Alternative an, die mit Transparenz und Gemeinschaftsentwicklung punktet, während ChatGPT auf bewährte (aber geschlossene) OpenAI-Technologie setzt.

Technologischer Vergleich: Architektur, Parameter und Leistung

Unter der Haube gibt es deutliche Unterschiede zwischen den beiden Systemen. DeepSeek nutzt eine neuartige Mixture-of-Experts (MoE) Architektur: Das Modell umfasst zwar insgesamt gewaltige 671 Milliarden Parameter, aber pro Anfrage werden davon nur 37 Milliarden aktive Parameter verwendet. Dadurch kombiniert DeepSeek hohe Kapazität mit effizienter Berechnung.

Tatsächlich konnte DeepSeek R1 mit vergleichsweise geringem Trainingseinsatz entwickelt werden (55 Trainingstage auf 2.048 NVIDIA H800 GPUs, Kosten ca. 5,5 Mio. USD)– ein Bruchteil dessen, was für die größten westlichen Modelle investiert wurde.

Die Entwickler setzen zudem auf Reinforcement Learning zur Nachschulung, insbesondere um logisches Denkvermögen durch Chain-of-Thought-Strategien zu verbessern.

Das Resultat ist ein äußerst kosteneffizientes KI-Modell mit Fokus auf präzisem, schrittweisem Denken.

ChatGPT in seiner aktuellen Ausprägung (GPT-4 Generation) folgt dem klassischen Transformer-Ansatz mit einem dichten Modell.

Hier sind laut Berichten alle Parameter aktiv – Schätzungen nennen bis zu 1,8 Billionen Parameter bei GPT-4o, dem 2024 veröffentlichten Multimodal-Modell.

Diese enorme Größe macht ChatGPT äußerst vielseitig und wissensstark, erfordert aber auch gewaltige Rechenleistung (Trainingskosten wurden auf über 100 Mio.

USD geschätzt). OpenAI verfeinerte das Modell durch RLHF (Reinforcement Learning from Human Feedback), um hilfreiche und gut abgestimmte Antworten zu gewährleisten.

Außerdem wurden spezielle „Reasoning“-Modelle (z.B. die o1-Serie) entwickelt, die auf Kettenlogik optimiert sind und in ChatGPT Plus zur Verfügung stehen.

Insgesamt zielt ChatGPTs Technologie auf maximale Allgemeinheit und Skalierbarkeit ab, während DeepSeek auf Effizienz und Spezialisierung setzt.

Kontextfenster & Geschwindigkeit: Ein praktischer technischer Unterschied ist die maximale Kontextlänge.

DeepSeek kann aktuell Eingaben von bis zu 128.000 Token verarbeiten– hervorragend für lange Dokumente oder Chats.

ChatGPT hat mit neueren Versionen nachgezogen und unterstützt in der GPT-4o-Variante bis zu 200.000 Token, was komplexe Aufgaben über viele Seiten hinweg ermöglicht.

Bei der Antwortgeschwindigkeit punktet DeepSeek durch seine schlanke Abfrageberechnung: Es gilt als „schnell und leichtgewichtig“, während ChatGPT je nach Modell und Anfrage moderate Antwortzeiten zeigt.

In der Praxis bedeutet dies, dass DeepSeek Antworten oft zügig liefert, selbst bei rechenintensiven Problemen, da es weniger Parameter aktivieren muss.

ChatGPT ist ebenfalls optimiert, kann aber bei sehr umfangreichen oder schwierigen Eingaben etwas länger „nachdenken“, insbesondere wenn man GPT-4 nutzt (GPT-3.5 Turbo reagiert hingegen sehr schnell).

Funktionalitäten im Alltag: Chatqualität, Sprachverständnis, Genauigkeit und Multimodalität

Wie schlagen sich DeepSeek und ChatGPT nun in der Alltagsnutzung? Beide sind letztlich darauf trainiert, auf natürliche Spracheingaben hilfreiche Antworten zu geben – dennoch gibt es bemerkenswerte Unterschiede in Stil und Fähigkeiten.

Sprachverständnis und Chat-Qualität

ChatGPT gilt als äußerst ausgereift und benutzerfreundlich. Die Antworten wirken natürlich formuliert, oft ausführlich und kontextbezogen, was auf das intensive Feintuning mit menschlichem Feedback zurückzuführen ist.

Für kreative Aufgaben – etwa Geschichten schreiben, Brainstorming oder Bildungsfragen – wird ChatGPT oft als erste Wahl gesehen.

Es kann unterhaltsam plaudern, in verschiedenen Stilen schreiben und auch komplexe Sachverhalte verständlich erklären. Zudem beherrscht ChatGPT viele Sprachen exzellent, Deutsch eingeschlossen.

In unabhängigen Tests erreichte GPT-4 nahezu muttersprachliche Qualität in mehreren Sprachen, und auch in Übersetzungs-Benchmarks rangiert ChatGPT regelmäßig an der Spitze.

Deutschsprachige Nutzer profitieren davon, dass ChatGPT kulturelle Feinheiten versteht und idiomatische, grammatikalisch korrekte Sätze bildet – eine Fähigkeit, die es durch das Training an gigantischen multisprachigen Textmengen erlangt hat.

DeepSeek steht dem multilingualen Anspruch nicht nach: Laut Entwicklern unterstützt es nahtlos mehrere Sprachen, darunter Deutsch.

In unseren Tests zeigt DeepSeek in deutscher Sprache bereits sehr ordentliche Ergebnisse – klare, präzise Formulierungen, gerade bei sachlichen Fragen.

Allerdings wirkt der Stil mitunter nüchterner und technischer als bei ChatGPT, was an seinem Fokus auf Fakten liegen könnte. Tatsächlich legt DeepSeek Wert auf technische Tiefe und faktische Genauigkeit.

Für Nutzer, die präzise, analytische Antworten bevorzugen, kann dies ein Plus sein. So hat DeepSeek etwa beim Erstellen eines komplexen Themen-Outlines sogar zusätzliche relevante Punkte aufgeführt, die ChatGPT zunächst übersah.

Interessant ist auch, dass DeepSeek teilweise seine Denkschritte offenlegt – es kann vorkommen, dass es im Antwortprozess erläutert, wie es zu einer Lösung kommt, was einen Einblick in die logische Kette gibt.

ChatGPT hält seinen internen Gedankenprozess dagegen verborgen und präsentiert primär das fertige Ergebnis (es sei denn, man fordert explizit einen Schritt-für-Schritt-Ansatz an).

In der Konversationsqualität erscheint ChatGPT aktuell noch „polierter“ und vielseitiger. Es beherrscht small talk, humorvolle Antworten und den Wechsel zwischen ernsten und lockeren Tönen sehr gut.

DeepSeek kann zwar ebenfalls kontextbezogen auf Gesprächsverläufe reagieren, zeigt aber gelegentlich kleinere „Quirks“ – etwa formelhafte Antworten oder kleine Übersetzungsungenauigkeiten im Deutschen.

Zudem ist zu beachten, dass DeepSeek als chinesisches Modell gewissen inhaltlichen Beschränkungen folgt: Politisch sensible Fragen (z.B. zum Tian’anmen-Platz) werden nur ausweichend oder in der offiziellen chinesischen Perspektive beantwortet.

ChatGPT unterliegt zwar auch Inhaltsrichtlinien (etwa keine Hassrede oder Anleitungen zu Illegalem), versucht aber insgesamt politisch neutrale und vielseitige Antworten zu geben.

Hier spiegelt sich ein kultureller Unterschied: DeepSeek ist in politisch heiklen Themen vorsichtiger bzw. regimetreu eingestellt, was für deutschsprachige Nutzer ungewohnt sein kann.

Für allgemeine Alltagsgespräche und kreative Inputs spielt das jedoch meist keine Rolle – beide Modelle können freundliche, hilfreiche Chatpartner sein.

Genauigkeit, logisches Denken und Spezialfähigkeiten

In puncto Fachwissen und Genauigkeit haben beide Chatbots enormes Wissen aus ihren Trainingsdaten (bis ca. 2023) angesammelt.

ChatGPT beeindruckt durch sein breites Allgemeinwissen und die Fähigkeit, auch unklare Fragen durch Umformulierung zu beantworten.

Dennoch ist bekannt, dass ChatGPT – vor allem die älteren GPT-3.5-Versionen – manchmal Halluzinationen produzieren, also Antworten, die faktisch falsch, aber plausibel klingen.

GPT-4 hat die Faktenlage deutlich verbessert, doch eine absolute Garantie für Fehlerfreiheit gibt es nicht.

DeepSeek wirbt explizit mit hoher faktischer Korrektheit, insbesondere bei technischen und wissenschaftlichen Auskünften. Durch die Integration eines Reasoning-Modus (DeepSeek-R1) zeigt das System beeindruckende Leistungen in Mathematik und Logik.

Bei Benchmark-Tests löste DeepSeek R1 z.B. 90% der anspruchsvollen Mathematikaufgaben korrekt und übertraf damit GPT-4o (83%) in diesem Bereich.

Auch bei Programmieraufgaben und logischen Rätseln liegt DeepSeek vorn: In Logik-Puzzles erreichte es in einem Test ~97% Erfolg, während ChatGPT ebenfalls hervorragende, aber etwas niedrigere Werte zeigte.

ChatGPT glänzt dafür in offenen Aufgaben – etwa beim Schreiben eines kreativen Essays oder dem Beantworten von breiten Wissensfragen – wo es sein großes Sprachmodell voll ausspielen kann.

Beide Systeme beherrschen Coding-Aufgaben (Programmcode erklären, debuggen, generieren) erstaunlich gut.

Entwickler berichten, dass ChatGPT sehr nützlich für allgemeinen Code-Support ist (es kennt viele Libraries/Frameworks und schreibt gut kommentierten Code), während DeepSeek bei komplexen algorithmischen Herausforderungen oder Wettbewerbsprogrammierung durch seine logische Strenge punktet

Es ist also kein pauschales „X ist immer besser als Y“ möglich – je nach Anwendungsfall hat jeder Bot seine Stärke.

Zusammenfassend könnte man sagen: DeepSeek ist “der Tüftler” – stark in Logik, Mathe, präzisem Denken – und ChatGPT ist “der Allrounder” – kreativ, sozial kompetent und vielseitig einsetzbar.

Multimodalität und zusätzliche Features

Ein weiterer Unterschied liegt in der Multimodalität und den Zusatzfunktionen.

ChatGPT (seit GPT-4) kann neben Text auch Bilder verarbeiten – d.h. man kann ein Bild hochladen und Fragen dazu stellen (Objekterkennung, Beschreiben des Bildinhalts etc.).

OpenAI hat diese visuelle Komponente 2023 eingeführt und bis 2025 weiter verbessert.

Außerdem kann ChatGPT inzwischen auch Bilder erzeugen (mittels integrierter DALL·E-Technologie) – so ist es möglich, direkt im Chat z.B. „Erstelle ein Bild von …“ einzugeben und eine AI-generierte Grafik zu erhalten. Diese Multimodalität (Text ↔ Bild) verschafft ChatGPT einen Innovationsvorsprung im Alltag: Nutzer können etwa Fotos von Diagrammen oder Skizzen hochladen und Erläuterungen bekommen, oder sich Bilder zu ihrem Textinhalt generieren lassen.

Darüber hinaus bietet ChatGPT mit dem Plus-Abonnement Zugriff auf Plugins und Tools, z.B. den Code Interpreter (für Datenanalysen), Web-Browsing-Funktionen oder Anbindungen an Drittservices.

Dies macht ChatGPT zu einem sehr umfangreichen Werkzeug für verschiedenste Aufgaben.

DeepSeek hat ebenfalls Ambitionen in Richtung Multimodalität. Die Modellfamilie DeepSeek-VL (Vision-Language) kann theoretisch sowohl visuelle als auch textuelle Informationen verarbeiten – in internen Demonstrationen erkannte DeepSeek-VL z.B. korrekt, wo sich Objekte in einem Bild befinden.

Allerdings ist diese Fähigkeit in der öffentlichen Chat-Alpha noch nicht freigeschaltet: Der frei verfügbare DeepSeek-Chat versteht zurzeit nur Texteingaben und kann auch keine Webseiten autonom besuchen oder Bilder auswerten.

Hier muss man auf zukünftige Updates hoffen, denn die Roadmap der Entwickler sieht vor, Multimodalität via Mixture-of-Experts zu integrieren.

In Bezug auf Zusatzfunktionen konzentriert sich DeepSeek derzeit auf sein Kerngeschäft – die Beantwortung von Fragen mittels KI.

Immerhin verfügt es aber über eine eingebaute Web-Suche (nach einigen Berichten), sodass es aktuelle Informationen bei Bedarf recherchieren kann – ein Feature, das ChatGPT nur über Plugins bietet.

Noch ist ChatGPT insgesamt funktionsreicher (Dank langer Entwicklungszeit und großem Ökosystem), während DeepSeek bewusst schlank und fokussiert startet.

Dafür ist bei DeepSeek eben alles direkt kostenlos verfügbar – es gibt keine künstliche Beschränkung von Features hinter einer Paywall, was uns zum nächsten Punkt bringt.

Zugang und Preis: Verfügbarkeit der Dienste

ChatGPT kann über die offizielle Webseite (chat.openai.com) nach einer kostenlosen Registrierung genutzt werden.

In der Gratis-Version verwendet ChatGPT das GPT-3.5-Modell – damit lassen sich schon viele Aufgaben erledigen, allerdings mit Limits bei der Antwortlänge und ohne Zugriff auf die neuesten Funktionen.

Für volles Potenzial bietet OpenAI den ChatGPT Plus Tarif an (20 USD pro Monat), der Zugriff auf das leistungsstärkere GPT-4-Modell, schnellere Reaktionszeiten und Beta-Features wie Plugins gewährt.

Seit 2023 gibt es zudem offizielle Mobile Apps: Zunächst erschien ChatGPT für iOS, inzwischen auch für Android.

Diese Apps ermöglichen komfortablen Zugriff unterwegs und unterstützen Spracheingabe per Mikrofon.

Für Entwickler stellt OpenAI eine API bereit, um ChatGPT (bzw. die zugrundeliegenden Modelle) in eigene Anwendungen zu integrieren – die Abrechnung erfolgt dabei nutzungsbasiert (Preis pro 1.000 Tokens, abhängig vom Modell).

Größere Unternehmen können auf ChatGPT Enterprise zurückgreifen, das erhöhte SLA-Standards, Admin-Features und Datenschutzgarantien (kein Training auf Firmendaten) bietet.

Insgesamt ist ChatGPT zwar nicht vollständig kostenlos, aber das Freemium-Modell erlaubt jedem einen einfachen Einstieg, während Power-User mit dem Abo umfangreiche Zusatzleistungen erhalten.

DeepSeek verfolgt ein anderes Konzept: Die Nutzung ist derzeit komplett kostenlos. Über die Website des Anbieters – es gibt eine internationale Version und lokale Portale wie DeepSeek Deutsch – kann ohne Anmeldung gechattet werden.

In unseren Tests funktionierte das sofort: Auf deepseek-deutsch.chat bzw. deepseekdeutsch.io kann man direkt Fragen stellen und DeepSeek antwortet prompt, ohne Paywall. Darüber hinaus stehen mobile Apps in den App Stores bereit, auch diese kostenlos.

Innerhalb weniger Wochen nach Launch schoss die DeepSeek-App an die Spitze der Download-Charts– ein Indikator für die hohe Nachfrage nach einer kostenfreien ChatGPT-Alternative. Für Entwickler interessant: DeepSeek bietet ebenfalls eine API und SDKs an, die sogar weitgehend OpenAI-kompatibel sind.

Das heißt, mit minimalen Änderungen kann man in bestehenden Anwendungen den Wechsel von OpenAI zu DeepSeek vollziehen – eine clevere Strategie, um Entwickler anzuziehen. Ein weiterer Clou der Open-Source-Natur: Man kann DeepSeek-Modelle auch selbst hosten, sofern man über entsprechende Hardware verfügt.

Beispielsweise lässt sich DeepSeek V3 (ca. 685 GB Modellgröße) herunterladen und auf eigenen Servern einsetzen, was Offline-Nutzung und volle Datenkontrolle ermöglicht.

Diese Flexibilität hat ChatGPT nicht – es läuft ausschließlich auf OpenAI-Servern.

Unterm Strich gewinnt DeepSeek bei Preis & Zugang klar an Attraktivität: Alles ist frei zugänglich, ohne Abo oder Abrechnungen.

ChatGPT dagegen benötigt für die Top-Funktionen ein kostenpflichtiges Upgrade. Allerdings darf man nicht vergessen, dass der Betrieb eines so großen KI-Modells erhebliche Infrastrukturkosten verursacht – derzeit wird DeepSeek wohl durch Investoren/Gelder getragen. Ob es langfristig kostenlos bleiben kann, ist offen.

Für Nutzer im Jahr 2025 jedenfalls ist DeepSeek eine äußerst verlockende kostenlose ChatGPT-Alternative.

Datenschutz und Offenheit: Open Source vs. proprietär

Ein kritischer Aspekt bei KI-Assistenten sind Datenschutz und Transparenz.

Hier unterscheiden sich die Philosophien von DeepSeek und ChatGPT deutlich.

Open-Source-Transparenz (DeepSeek): Als Open-Source-KI legt DeepSeek viel offen: Teile des Codes, Modellarchitektur und Gewichtedateien sind öffentlich einsehbar.

Dadurch kann die Community prüfen, wie das System funktioniert, und etwaige Sicherheitslücken oder Hintertüren erkennen.

Nutzer, die DeepSeek selbst hosten, behalten außerdem die volle Kontrolle über die eingegebenen Daten – ein großer Vorteil für datensensible Anwendungen.

Allerdings bringt die Nutzung der offiziellen DeepSeek-Cloud auch Risiken: Die Server stehen in China, und Nutzerdaten (Prompts, Antworten, Accountinfos) werden auf chinesischen Servern gespeichert. Nach chinesischem Recht haben staatliche Stellen weitreichende Zugriffsrechte auf solche Daten.

Tatsächlich haben Sicherheitsforscher im DeepSeek-Code sogar eine versteckte Backdoor entdeckt, die Verbindungen zu Servern von chinesischen Staatsunternehmen (z.B. China Mobile) herstellt. Diese Enthüllung nährt Befürchtungen, dass DeepSeek-Nutzerdaten für Überwachungszwecke abgezogen werden könnten – eine ernstzunehmende Datenschutzproblematik.

Westliche Behörden sind alarmiert: Die US-Marine untersagte ihren Angehörigen bereits die Nutzung von DeepSeek wegen „potenzieller Sicherheits- und Ethikbedenken“, und in Europa wurde die App in Italien zeitweise aus App-Stores verbannt, bis Fragen zur Datenverarbeitung geklärt sind. Kurz gesagt, DeepSeek ist offen im Quellcode, aber nicht unbedingt beim Umgang mit Nutzerdaten: Wenn man den kostenlosen Cloud-Service nutzt, sollte man sich bewusst sein, dass die Eingaben womöglich von chinesischen Stellen mitgelesen werden könnten.

Wer maximale Privatsphäre will, sollte DeepSeek lieber lokal betreiben statt über die China-Cloud.

Proprietäre Plattform (ChatGPT): OpenAIs ChatGPT ist geschlossen entwickelt – weder der genaue Quellcode noch die Trainingsdaten sind öffentlich.

Das bedeutet für die Transparenz: Man muss dem Anbieter vertrauen, was Bias, Sicherheitsmechanismen und Datenhygiene angeht. OpenAI ist allerdings ein in den USA ansässiges Unternehmen, das bestimmten Auflagen und Datenschutzgesetzen (z.B. GDPR) unterliegt.

Nach anfänglicher Kritik hat OpenAI nachgebessert: Standardmäßig werden zwar Chat-Eingaben zur Verbesserung der KI mit verwendet, aber Nutzer können in den Einstellungen das Chat-Logging deaktivieren, wodurch ihre Konversationen nicht in Trainingsdaten fließen. Zudem verspricht OpenAI, Inhalte der API-Nutzung nicht zum Training zu verwenden, was Firmenkunden etwas mehr Sicherheit gibt.

In ChatGPT Enterprise werden alle Unterhaltungen sogar verschlüsselt und nicht mitgelesen, um Unternehmensgeheimnisse zu schützen.

Gegenüber DeepSeek liegen hier also unterschiedliche Risiken vor: Die Gefahr staatlicher Überwachung à la China existiert bei ChatGPT nicht, dafür muss man bei OpenAI auf die Firma vertrauen, dass sie Daten nicht missbraucht.

Ein Restrisiko von Datenlecks oder unautorisiertem Zugriff bleibt in jedem Cloud-Service.

Allerdings hat ChatGPT keine bekannten Backdoors und OpenAI steht unter westlicher Aufsicht – für viele Nutzer eine beruhigende Tatsache.

Inhaltsfilter und Bias: Unter „Offenheit“ kann man auch die inhaltliche Transparenz fassen. ChatGPT gibt in seinen Richtlinien klar vor, welche Inhalte es ablehnt (Hass, Gewalt, sexuelle Ausbeutung, etc.).

Bei DeepSeek sind die Moderationsrichtlinien nicht offen kommuniziert; man merkt aber, dass z.B. chinesische Politika sensitiv behandelt werden.

Für Nutzer, die auf ungefilterte Antworten hoffen, ist wichtig zu verstehen, dass beide Modelle gewissen Zensuren/Filter haben – nur aus unterschiedlichen Gründen (ethische KI-Leitlinien vs. staatliche Zensurvorgaben).

In der Praxis ist ChatGPT tendenziell liberaler, was Meinungsäußerungen angeht, während DeepSeek in bestimmten Topics blockt. Hier spiegelt sich die „Offenheit“ im politischen Sinne wider.

Fazit in diesem Bereich: DeepSeek verkörpert Open Source KI in Reinform – Community-getriebene Entwicklung, anpassbar und inspectable –, bringt aber durch seine Herkunft Datenschutzbedenken mit sich.

ChatGPT ist ein kommerzielles, proprietäres Produkt, das weniger Einblick gewährt, aber durch OpenAIs Maßnahmen mittlerweile als vertrauenswürdiger gilt (insbesondere für Unternehmen durch zertifizierte Sicherheitsstandards).

Nutzer, denen Transparenz im Algorithmus wichtiger ist, greifen zu DeepSeek; wem dagegen die Sicherheit der persönlichen Daten im rechtlichen Rahmen wichtiger ist, der fühlt sich bei ChatGPT besser aufgehoben.

DeepSeek vs. ChatGPT – Die wichtigsten Merkmale auf einen Blick

Zum Abschluss fassen wir die zentralen Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden KI-Chatbots in einer Übersichtstabelle zusammen:

MerkmalDeepSeek (Stand 2025)ChatGPT (Stand 2025)
Entwickler / HerkunftDeepSeek-AI, chinesisches Startup (Gründung 2023 in Hangzhou)– gefördert u.a. durch High-Flyer Capital.OpenAI, US-Forschungslabor/Unternehmen (Gründung 2015 in San Francisco).
VeröffentlichungErstveröffentlichung Ende 2024 (DeepSeek-V1/V2); Durchbruch mit DeepSeek-R1 im Jan. 2025. Aktuell Version V3 und R1 verfügbar.ChatGPT Start als öffentliche Beta im Nov. 2022; GPT-4 Integration seit März 2023. Aktuell GPT-4\u2080 und Spezialmodi (o1, o3) verfügbar.
Lizenz / OffenheitOpen Source – Modelle (DeepSeek-VL, R1 etc.) frei verfügbar auf GitHub/HuggingFace. Code unter MIT-Lizenz; Community-Beiträge willkommen.Proprietär – Closed Source Modell. Nutzung nur über OpenAI-Dienste/API gemäß deren Lizenzbedingungen. Kein Zugriff auf Modellgewichte.
ModellarchitekturMixture-of-Experts (MoE); 671 Mrd. Parameter gesamt (davon ~37 Mrd. pro Abfrage aktiv). Fokus auf effiziente Ausführung.Transformer (Dense); ~1,8 Billionen Parameter (vollständig aktiviert bei Berechnung). Maximale Größe für hohe Vielseitigkeit.
TrainingsmethodenVorgeprägt auf 14,8 Bio. Token; anschließend Reinforcement Learning Feintuning speziell für Logik und Step-by-Step-Denken. Sehr kosteneffizientes Training (~5,5 Mio $).Vorgeprägt auf extrem großen Datensatz (Internet, Bücher etc.); RLHF-Feintuning für menschliche Antworten. Hoher Rechenaufwand (geschätzt >100 Mio $ Training).
Max. KontextfensterCa. 128.000 Token (ausreichend für sehr lange Dokumente und Chats).Je nach Modell 32.000 bis 200.000 Token (GPT-4\u2080 bietet erweiterte Kontextlängen bis ~200k).
MultimodalitätEingaben: Nur Text. (Visuelle Verarbeitung in internen Tests vorhanden, aber im öffentlichen Chat noch nicht aktiv). Ausgaben: Text. Keine Bildgenerierung.Eingaben: Text und Bilder (GPT-4 Vision kann Bilder analysieren). Ausgaben: Text; Bilderzeugung möglich (integrierte DALL·E-Funktion).
SprachunterstützungMehrsprachig (Training auf EN/ZH + weitere Sprachen). Gutes Deutschverständnis, insbesondere in sachlichen Texten. Teilweise Antworten aus chinesischer Perspektive bei politischen Themen.Mehrsprachig (exzellentes Englisch; sehr gute Deutsch-Qualität dank diverser Trainingsdaten). Kulturübergreifend ausbalancierte Antworten; vermeidet politisch einseitige Positionierung.
StärkenTechnische & logische Aufgaben: Hervorragend in Mathematik, Programmierung, komplexer Problemlösung (chain-of-thought). Hohe faktische Genauigkeit bei Fachfragen. Komplett frei nutzbar – ideal für Enthusiasten, Entwickler (offen anpassbar).Kreative & allgemeine Aufgaben: Überzeugend in freier Textgenerierung, Konversation, Bildungserklärungen. Sehr „menschlicher“ Stil, Kontextverständnis über lange Dialoge. Viele Zusatzfunktionen (Plugins, Tools) für vielseitige Einsatzzwecke.
SchwächenTeils noch weniger fein geschliffen in der Ausdrucksweise; geringere Verfügbarkeit von Komfort-Features (z.B. keine integrierte Code-Ausführung). Mögliche Datenschutzrisiken bei Cloud-Nutzung (Server in China). Politische/culture Bias entsprechend chinesischer Richtlinien.Benötigt für Top-Performance ein kostenpflichtiges Abo (GPT-4). Closed Source – keine Modifikationen durch Community. Kann gelegentlich faktische Fehler („Halluzinationen“) produzieren; zudem Inhaltsfilter, die bestimmte Fragen unbeantwortet lassen (Sicherheit/Compliance).
Zugang & PlattformenKostenlos für alle: Web-Version (ohne Login), Mobile Apps (Android/iOS), Entwickler-API (kompatibel zu OpenAI-API). Optional selbst hostbar (Modelldownload) für Offline-Nutzung.Freemium-Modell: Web & offizielle Apps frei nutzbar (GPT-3.5). ChatGPT Plus Abo ~20 $/Monat für GPT-4 und Zusatzfeatures. Entwickler-API (kostenpflichtig pro Anfrage). Kein Selbsthosting, läuft nur über OpenAI-Cloud.
DatenschutzOpen-Source & transparent im Code. Bei Nutzung der öffentlichen Cloud jedoch Speicherung von Nutzerdaten auf chinesischen Servern (Staatzugriff möglich). Forscher entdeckten Backdoor-Verbindungen zu staatsnahen Stellen im Code. Nutzer sollten keine sensiblen Daten eingeben oder lokal betreiben für volle Kontrolle.Geschlossene Plattform, aber etablierte Sicherheitsmaßnahmen: Daten liegen auf US-Servern, OpenAI bietet Option, Chat-Verläufe nicht zum Training zu verwenden. Enterprise-Version garantiert Verschwiegenheit (keine Einsicht/Weitergabe von Kundendaten). Reguliert nach westlichen Datenschutzstandards; kein bekannter staatlicher Zugriff auf private Chats.

(Legende: GPT-4o = GPT-4 multimodal Version (2024); o1, o3 = „Operator“– bzw. neue reasoning-Modelle von OpenAI; DeepSeek-VL = Vision-Language Modellreihe von DeepSeek)

Fazit: Für wen eignet sich welches Modell?

DeepSeek oder ChatGPT – wer ist der beste KI-Chatbot 2025? Eine eindeutige Antwort gibt es nicht, denn beide Systeme haben unterschiedliche Stärken.

Unsere Empfehlung: Wählen Sie nach Ihrem Bedarf und Anwendungsfall:

  • Sie suchen eine kostenlose, offene ChatGPT-Alternative und legen Wert auf Open Source KI? Dann ist DeepSeek ideal. DeepSeek überzeugt vor allem technisch versierte Nutzer: Entwickler, Datenwissenschaftler oder Studierende in MINT-Fächern profitieren von der exzellenten logischen und mathematischen Kompetenz. Auch wenn Sie großen Wert auf Datensouveränität legen, bietet DeepSeek Vorteile – z.B. die Möglichkeit, das Modell im eigenen Umfeld (z.B. Firmenserver) auszuführen, um volle Kontrolle über die Daten zu behalten. Für den deutschen Alltag ist DeepSeek durchaus gewappnet: Deutschsprachige Fragen werden fundiert beantwortet, sofern es um Fakten, Analysen oder präzise Informationen geht. Zudem fallen keine Kosten an, was DeepSeek für viele attraktiv macht. Seien Sie sich aber der Grenzen bewusst: Bei kreativen Texten oder allgemeineren Plaudereien klingt DeepSeek manchmal trockener. Und wenn Sie den Onlinedienst nutzen, bedenken Sie die möglichen Datenschutzfragen – geben Sie keine hochsensiblen persönlichen Informationen ein. Als ChatGPT-Alternative für alle, die offen experimentieren und vielleicht sogar am Modell mitwirken möchten, ist DeepSeek 2025 unschlagbar.
  • Sie möchten den etablierten, vielseitigen Allround-Chatbot, der sich in unzähligen Situationen bewährt hat? Dann bleiben Sie bei ChatGPT. Für Alltagsnutzer und Content Creator ist ChatGPT meist die bessere Wahl: Es formuliert kreativ, versteht Zwischentöne und liefert in den meisten Themenbereichen solide bis ausgezeichnete Antworten. Wenn Sie z.B. einen Marketing-Text, eine Kurzgeschichte oder eine pädagogische Erklärung benötigen, spielt ChatGPT seine Stärken voll aus. Auch für Unternehmen und professionelle Anwender bietet ChatGPT einen durchdachten Rahmen – von der zuverlässigen API-Integration bis hin zu Enterprise-Features mit SLA und Support. Die Benutzererfahrung (UI, Apps, kontinuierliche Updates) ist bei ChatGPT äußerst rund und komfortabel. Zwar kostet die Premium-Nutzung Geld, doch dafür erhalten Sie den wohl derzeit fortschrittlichsten KI-Chatbot weltweit mit umfangreichem Ökosystem. In puncto Datenschutz ist ChatGPT für westliche Anwender ebenfalls weniger kontrovers, da OpenAI transparent mit Regulierern zusammenarbeitet und keine staatlichen Hintertüren vermutet werden. Kurz gesagt: Wenn Sie einen verlässlichen Universalhelfer suchen, der „out of the box“ funktioniert und qualitativ hochwertige, kontextreiche Antworten liefert, ist ChatGPT weiterhin die Nummer 1.

Ausblick

Der Wettkampf DeepSeek vs. ChatGPT belebt die KI-Branche.

Beide Teams lernen voneinander – OpenAI hat z.B. seine Produktentwicklung beschleunigt, um mit DeepSeeks schnellen Fortschritten Schritt zu halten.

Umgekehrt integriert DeepSeek Elemente, die ChatGPT erfolgreich machen (Multimodalität, große Kontexte).

Für Nutzer ist das eine Win-Win-Situation: Wir bekommen immer leistungsfähigere KI-Chatbots – sei es proprietär oder Open Source. Möglicherweise werden Hybrid-Modelle und Kooperationen in Zukunft die Stärken beider Welten vereinen.

Stand 2025 kann man festhalten: ChatGPT ist der platzhirsch in Sachen breiter Anwendung und Reife, DeepSeek der herausforderer mit innovativem Ansatz und unschlagbarem Preis-Leistungs-Verhältnis.

Beide haben ihren Platz – und wer weiß, vielleicht nutzt man je nach Aufgabe bald ganz selbstverständlich mal DeepSeek, mal ChatGPT, um das jeweils Beste aus der KI herauszuholen. Konkurrenz belebt das Geschäft – und für uns Anwender heißt das: bessere KI-Erlebnisse im Jahr 2025 und darüber hinaus.

Weiterführende Quellen: Offizielle Informationen und Benchmarks zu beiden Modellen finden sich u.a. bei OpenAI und DeepSeek (GitHub, HuggingFace) sowie in Analysen von Techportalen (Heise, The Decoder, TechCrunch) und etablierten Medien (Guardian, Reuters).

Einen direkten Praxisvergleich liefert z.B. Harry Guinness auf Zapier, der beide Chatbots im Alltag getestet hat. Letztlich sollte man beide Systeme ausprobieren – dank kostenloser DeepSeek-Nutzung und ChatGPT-Free-Tier ist das problemlos möglich.

So finden Sie am besten heraus, welcher KI-Chatbot 2025 für Ihre Zwecke der richtige ist. Viel Erfolg beim Ausprobieren!

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